"Gegen den Strich bürsten" - von der Kraft des Paradoxen
Liebe Leser:innen,
manchmal stecken Beratungen fest: die Argumente drehen sich im Kreis, und es scheint nur noch Probleme, aber keine Lösung zu geben. In solchen Situationen hilft es, die gewohnten Pfade zu verlassen und Dinge gegen den Strich zu bürsten.
Doch leider ist es gar nicht so einfach, die Perspektive zu wechseln. Oft orientieren wir uns am Gewohnten und wehren ab, was im Widerspruch zu ihm steht. Wenn wir uns aber auf das Fremde oder sogar Paradoxe einer neuen Sichtweise einlassen, erweitern sich Lösungsräume und wir entdecken, dass das Neue oft gar nicht unlogisch, sondern nur eben anders ist.
Daher dreht sich dieser Newsletter um die Kraft des Paradoxen, und wir laden dazu ein, die Dinge auch mal gegen den Strich zu bürsten.
Zu Beginn schauen wir auf die Großgruppenarbeit
, die für unsere Beratungen immer wichtiger wird, denn sie eröffnet z. B. in Regionalisierungsprozessen oder in sozialräumlichen Projekten ganz neue Begegnungs- und Lösungsräume. Doch paradoxerweise wird bei solchen Veranstaltungen viel Zeit in Kleingruppen verbracht.
Wie das logisch zusammen passt, erläutert uns Christine Burg-Seibel.
Dann schauen wir auf das Thema Stabilität. Normalerweise verbinden wir mit Stabilität die Vorstellung von einem festen Fundament. Christopher Scholtz stellt uns das Konzept der dynamischen Stabilität
vor und zeigt, dass es auch Stabilität durch Beweglichkeit gibt – und dass diese gerade in bewegten Zeiten wichtig sein kann.
Ein Grundsatz der Beratungsarbeit ist der wertschätzende Umgang. Dazu scheint es nicht zu passen, wenn der:die Berater:in das Gegenüber provoziert. Und doch kann es höchst produktiv und gleichzeitig wertschätzend sein, mit Provokationen in der Beratung
zu arbeiten. Christian Leibner erklärt uns, wie sich dieser scheinbare Widerspruch auflösen lässt.
Normalerweise findet Beratung im direkten Kontakt oder über eine Videokonferenz statt. Eine Beratung im virtuellen Raum
, bei der sich nur Avatare begegnen, scheint wenig Sinn zu machen. Sandra Herbener wollte wissen, ob sich diese Spannung beim Eintauchen in eine virtuelle Welt auflöst.
Mit einem Interview stellen wir Ihnen in jedem Newsletter eine Kolleg:in aus dem IPOS vor. Dieses Format haben wir heute mal gegen den Strich gebürstet und unsere Kolleg:innen gefragt, was ihre Lieblingsbürste ist: ganz konkret und jenseits der Beratung. So ist die Fotostrecke „Meine Lieblingsbürste“
entstanden, in der Kolleginnen und Kollegen aus dem IPOS verraten, welche Bürsten ihr Leben bereichern.
Herzliche Grüße
Ihr IPOS-Team
PS: Wir freuen uns über das große Interesse an unserer Veröffentlichungsreihe
„Praxis-Post“. Schon über 500 Menschen lassen sich regelmäßig methodische Tipps und Anregungen aus unserer Beratungsarbeit schicken – als Unterstützung für Gremien und Teams (nicht nur) im Transformationsprozess ekhn2030. Alle bisher erschienen Ausgaben und die Möglichkeit, die Praxis-Post zu abonnieren, finden sich unter: www.praxis-post.de