Unsere Lieblingsromane
Passend zum Oberthema unseres aktuellen Newsletters ("Spannungen") haben wir unsere Kolleg:innen gefragt, ob sie uns verraten, was ihre spannendsten Lieblingsromane sind und warum. Hier sind die Antworten:


"Mit seinem trockenen Humor und seinem lebendigen Schreibstil hat der Autor mich schnell in den Bann gezogen. Seine bildhaften Beschreibungen lassen mein Kopfkino starten, der Deich mit den Schafsköddeln, der Marktplatz und das urige Haus von Sörensen, aber auch die einzelnen Dorfbewohner bekommen ein Gesicht. Die Atmosphäre des Dorfes und seine Heimlichkeiten werden sehr gut dargestellt, immer wieder tauchen neue Tatsachen auf, teils sogar sehr grausame."


"Mein Lieblingskrimi ist die Kanadakrimi-Reihe von Louise Penny um Inspector Gamache und das Dorf "Three Pines". Die einzelnen Kriminalfälle in Quebec in Kanada sind abgeschlossen, aber die Figuren bei der Polizei und im Dorf entwickeln sich immer weiter. Sie sind mit ihrem Innenleben komplex angelegt, liebenswert, eigenwillig, zum Teil schrullig und haben manche Abgründe. Die Autorin hat viel Humor, viel Wortwitz und einfach tolle Einfälle. Und natürlich sind die Fälle spannend!"

"Ich bin Fan der Kurt-Wallander-Reihe von Henning Mankell. Jeder Fall ist so spannend und interessant geschrieben, dass man kaum das Buch aus der Hand legen kann.
Außerdem mag ich die Figur Kurt Wallander, ein nicht sehr heldenhafter Inspektor, eigenbrötlerisch und chronisch übernächtigt. "


"Spannend bis zuletzt ist in diesem Roman die Verwobenheit von drei Generationen und das "Nachwirken" von Schweigen bis in die heutige Zeit. Mich hat das Buch - auch deshalb - sehr berührt; zudem, weil es weitgehend unbekannte - reale - Aspekte der deutschen Kriegsgeschichte erzählt, auf herausfordernde Weise spannungsreich, weil grenzwertig und einer ernüchternden Kriegslogik folgend."


"Welches Buch ich zuletzt fast atemlos gelesen habe? Das war „Welten auseinander“ von Julia Franck. Sie erzählt ihre eigene Lebensgeschichte. Die beginnt in Ostberlin, wo Nina Hagen ihre Babysitterin war, findet ein kümmerliches Auskommen in einem verfallenden Bauernhaus voller Chaos in Norddeutschland, setzt mit 13 Jahren (!) selbstbestimmte, befreiende Schritte nach Berlin…
Das Schreiben – ihr Schreiben - ist mal amüsierend, mal schmerzhaft genau."


"Der Roman "Alte Sorten" von Ewald Arenz erzählt von einer Zufallsbegegnung. Zwei Generationen. Ein Mädchen, das sich ihren Eltern so wenig verbunden fühlt, als hätte sie jemand in der Geburtsklinik verwechselt. Eine Frau, die sich an sich selbst in dem Alter erinnert fühlt. Beide wollen keine Fragen gestellt bekommen geschweige denn beantworten. Erinnerungen, "Bilder aus der Vergangenheit tauchen auf wie Blitze", auch für den Leser oder die Leserin, mitten im Text.
Das Thema und der Erzählstil sind ungewöhnlich, einiges wird nicht explizit beschrieben, sondern ist eher durch den Kontext erahnbar. Mir hat es gefallen."


"Warnung: Es besteht die Gefahr von durchlesenen Nächten! Der Autor konstruiert seine Fälle derart geschickt und hintersinnig, dass man zwischenzeitlich an seinem eigenen Verstand zweifelt - zumindest mir erging es so. Bis sich am Ende all die Spannung auflöst. Die Geschichte hier spielt in Korsika, man taucht tief in die Landschaft und in die zweifelhaften Traditionen der Inselgesellschaft ein. Clothilde macht mit ihrer Familie zum ersten Mal wieder Urlaub an dem Ort, wo vor 27 Jahren ihre Eltern und ihr Bruder bei einem tragischen Autounfall ums Leben kamen. Doch dann erhält sie plötzlich Briefe, die nur von einer Person stammen können: ihrer Mutter..."